Tennisarm: Symptome, Behandlung & Übungen

Ein Tennisarm – medizinisch Epicondylitis lateralis humeri – betrifft längst nicht nur Tennisspieler. Die schmerzhafte Reizung der Sehnenansätze am Ellenbogen entsteht meist durch Überlastung. Eine gezielte Tennisarm-Behandlung hilft, die Beschwerden zu lindern und die Entzündung nachhaltig zu beseitigen.

Tennisarm Behandlung: Das Wichtigste in Kürze!

Ein Tennisarm ist eine schmerzhafte Reizung im Bereich des Ellenbogens, verursacht durch wiederholte Fehl- oder Überbelastung. Mit der richtigen Therapie lässt sich der Heilungsprozess deutlich beschleunigen. Im Folgenden findest du die wichtigsten Punkte zusammengefasst:

  • Ursache: Überlastung der Sehnenansätze am äußeren Ellenbogen
  • Symptome: Schmerzen bei Belastung, Druckschmerz, eingeschränkte Greiffunktion
  • Behandlung: Schonung, gezielte Übungen, Physiotherapie, ggf. Stoßwellentherapie
  • Heilungsdauer: mehrere Wochen bis Monate, abhängig von der Behandlung
  • Übungen fördern Heilung und beugen Rückfällen vor

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Tennisarm oder Tennisellenbogen?

Ein Tennisarm – auch Tennisellenbogen genannt – ist eine schmerzhafte Sehnenansatzentzündung der Streckmuskeln im Unterarm. Die Schmerzen entstehen durch Mikroverletzungen am äußeren Knochenvorsprung des Ellenbogens (Epicondylus lateralis), häufig ausgelöst durch wiederholte Bewegungen wie Tippen, Schrauben oder Heben.

Symptome eines Tennisarms

Typische Symptome sind:

  • Schmerzen am äußeren Ellenbogen, besonders bei Druck oder Belastung
  • Ausstrahlung des Schmerzes in Unterarm und Hand
  • Greifschwäche (z. B. bei Flaschen oder Türgriffen)
  • Schmerzen beim Heben oder Strecken der Hand
  • Morgensteifigkeit im Ellenbogenbereich

Ursachen des Tennisarms

Die häufigsten Ursachen für einen Tennisarm sind:

  • Wiederholte einseitige Belastung (z. B. Computerarbeit, Handwerk, Sport)

  • Plötzliche Überlastung ungewohnter Bewegungen

  • Muskelungleichgewichte im Arm-Schulter-Bereich

  • Fehlhaltung am Arbeitsplatz oder bei sportlicher Aktivität

Diagnose des Tennisellenbogens

Die Diagnose erfolgt meist klinisch durch:

  • Anamnese (Befragung zu Beschwerden und Belastungen)
  • Tastbefund: Druckschmerz am äußeren Ellenbogen
  • Funktionstests (z. B. Handrücken gegen Widerstand drücken)
  • Bildgebung bei unklaren Fällen (Ultraschall, MRT)

Tennisarm Behandlung: Die wirkungsvollsten Therapien!

Ein Tennisarm heilt meist konservativ – ohne Operation. Die Kombination aus Entlastung, gezielter Bewegungstherapie und ggf. unterstützenden Maßnahmen führt bei den meisten Patient:innen zu einer vollständigen Genesung. Wichtig ist: Je früher die Behandlung beginnt, desto besser der Verlauf.

Schonung und Belastungsreduktion

Zentraler Bestandteil der Therapie ist die Entlastung des Arms. Vermeide belastende Bewegungen (z. B. Drehen, Heben, Tippen) und achte auf ergonomische Arbeitsbedingungen. Eine kurze Arbeits- oder Sportpause kann nötig sein.

Physiotherapie und gezielte Übungen

Die Sportphysiotherapie konzentriert sich auf Dehn-, Mobilisations- und Kräftigungsübungen. Ziel ist es, die Muskulatur zu lockern, Fehlbelastungen zu korrigieren und den Arm langsam wieder aufzubauen. Regelmäßige Übungen beschleunigen den Heilungsverlauf.

Physiotherapie

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Kälte- und Wärmetherapie

In der Akutphase hilft Kälte, Entzündungen zu hemmen. Später kann Wärme eingesetzt werden, um die Durchblutung zu fördern und Verspannungen zu lösen. Wärme sollte erst verwendet werden, wenn keine akuten Entzündungssymptome mehr bestehen.

Bandagen und Orthesen

Spezielle Epicondylitis-Spangen oder Bandagen entlasten die Sehnenansätze, reduzieren Schmerzen und fördern Heilung. Sie eignen sich besonders für Alltag oder Sport, um Belastungsspitzen abzufangen.

Stoßwellentherapie

Bei chronischem Verlauf kommt oft die Therapie mittels Stoßwellen, wie wir sie in der Stoßwellentherapie Wien anbieten, zum Einsatz. Hierbei werden Schallwellen auf das Gewebe gerichtet, um Durchblutung und Regeneration anzuregen. Sie gilt als effektiv, wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichend helfen.

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„Mit Geduld, gezieltem Training und den richtigen Impulsen kann man auch langwierige Beschwerden wie den Tennisarm nachhaltig in den Griff bekommen.“

Peter Andrukonis

Injektionen

Kortison-Injektionen können kurzfristig Entzündungen und Schmerzen lindern. Auch Eigenblut-Therapien (ACP) werden eingesetzt. Diese Verfahren sollten gezielt und in Kombination mit Bewegungstherapie erfolgen.

Operative Eingriffe – Wann sind sie nötig?

Wenn nach mehreren Monaten konservativer Behandlung keine Besserung eintritt, kann eine Operation notwendig sein. Dabei werden geschädigte Sehnenanteile entfernt oder der Sehnenansatz entlastet. Eingriffe sind selten nötig und meist erfolgreich.

Übungen zur Behandlung des Tennisarms

Gezielte Übungen fördern die Heilung, stärken die Muskulatur und beugen Rückfällen vor. Wichtig ist: langsam starten, regelmäßig üben und auf Schmerzen achten.

Dehnübungen für Unterarm und Sehnen

So geht’s: Arm nach vorne strecken, Handfläche nach unten. Mit der anderen Hand die Finger vorsichtig nach unten ziehen, sodass der Unterarm gedehnt wird.

Haltezeit: 20–30 Sekunden, 2–3 Wiederholungen pro Seite.

Kräftigungsübungen für Handgelenk und Unterarm

So geht’s: Unterarm auf eine Tischkante legen, Handgelenk über dem Rand. Mit einer kleinen Wasserflasche oder Hantel langsam das Handgelenk nach oben und unten bewegen.

Wiederholungen: 10–15 pro Seite, 2–3 Durchgänge.

Exzentrisches Training der Unterarmmuskulatur

So geht’s: Hantel oder Wasserflasche mit beiden Händen heben, dann nur mit dem verletzten Arm langsam absenken. Wichtig: Der exzentrische Teil (Absenken) ist entscheidend.

Wiederholungen: 8–10, langsam ausführen.

Übungen zur Verbesserung der Hand- und Griffkraft

So geht’s: Einen Gummiball oder Therapieknete zusammendrücken, kurz halten und wieder lösen.

Wiederholungen: 10–15 mal täglich, beidseitig trainieren.

Wie lange dauert der Heilungsprozess?

Ein Tennisarm heilt in der Regel innerhalb von 6 bis 12 Wochen – je nach Ausprägung und Behandlung. Chronische Verläufe können mehrere Monate dauern. Geduld, konsequente Übungen und frühzeitige Behandlung sind entscheidend.

Cremes gegen Tennisarm – sinnvoll oder nicht?

Wärmende oder entzündungshemmende Cremes können unterstützend wirken. Sie lindern akute Schmerzen, ersetzen aber keine aktive Behandlung. Salben mit Arnika, Diclofenac oder Capsaicin sind besonders beliebt.

Fazit

Ein Tennisarm ist zwar unangenehm, aber gut behandelbar. Entscheidend sind eine frühzeitige Entlastung, gezielte Bewegungstherapie und ggf. unterstützende Methoden wie Bandagen oder Stoßwellen. Wer regelmäßig trainiert und Fehlbelastungen vermeidet, senkt das Risiko eines Rückfalls deutlich.

Häufig gestellte Fragen

Durch Schonung, gezielte Physiotherapie und Übungen. In hartnäckigen Fällen helfen Stoßwellen oder Injektionen.

Belastende Tätigkeiten fortsetzen, schwere Gegenstände heben oder den Schmerz ignorieren.

Drehbewegungen mit dem Unterarm, schweres Heben, starkes Greifen oder längeres Tippen ohne Pause.

Ja – aber sanft und nur nach Rücksprache. Querfriktionen durch Therapeuten können helfen, Verspannungen zu lösen.

Salben mit Diclofenac, Arnika oder Capsaicin können Schmerzen lindern und Entzündungen hemmen.

Triggerpunkte im Unterarmmuskel, besonders im Extensor carpi radialis brevis, sind häufig empfindlich und können gezielt behandelt werden.

Über den Autor

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Peter Andrukonis
Peter arbeitet sehr präzise und analytisch und ist stets offen dafür, neue Methoden oder Alternativen bei der Behandlung seiner Patienten zu erproben. Er vertritt die Auffassung, dass jeder Mensch individuell ist und dementsprechend maßgeschneiderte Therapiemaßnahmen benötigt. Durch das Verständnis für den eigenen Körper, Bewegungsabläufe, Bewegungsmuster und physiologische Prozesse, die im Körper stattfinden, bemüht sich Peter, seinen Patienten ein Bewusstsein und Verständnis für ihren eigenen Körper zu vermitteln, damit sie nicht nur therapiert werden, sondern aktiv an ihrer Therapie mitwirken können.

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