Rheumatoide Arthritis: Symptome, Ursachen & Therapie

Rheumatoide Arthritis ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, die vor allem die Gelenke betrifft. Sie führt zu Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen, was die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Unbehandelt schreitet die Erkrankung fort und kann Gelenkdeformationen verursachen. Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt, doch genetische Faktoren und das Immunsystem spielen eine zentrale Rolle. Eine frühzeitige Diagnose und individuell abgestimmte Therapie sind entscheidend, um den Krankheitsverlauf zu verlangsamen.

Rheumatoide Arthritis: Das Wichtigste in Kürze!

Rheumatoide Arthritis ist eine chronische Autoimmunerkrankung, die schubweise verläuft und vor allem die Gelenke betrifft. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie sind entscheidend, um Schäden zu minimieren und die Lebensqualität zu erhalten. Hier die wichtigsten Punkte im Überblick:

  • Symptome: Gelenkschmerzen, Schwellungen, Morgensteifigkeit, Bewegungseinschränkungen

  • Ursachen: Autoimmunreaktion, genetische Veranlagung, Umweltfaktoren

  • Diagnose: Blutuntersuchungen (Rheumafaktoren, Entzündungswerte), Bildgebung (Röntgen, MRT)

  • Therapie: Medikamente (NSAR, DMARDs, Biologika), Physiotherapie, Ergotherapie, gesunde Lebensweise

  • Verlauf: Ohne Behandlung fortschreitende Gelenkschädigung, frühzeitige Therapie kann den Verlauf bremsen

  • Prävention & Selbsthilfe: Bewegung, entzündungshemmende Ernährung, Stressreduktion

Inhaltsverzeichnis

Was versteht man unter Rheumatoide Arthritis?

Rheumatoide Arthritis ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, die vor allem die Gelenke betrifft. Das Immunsystem greift irrtümlich körpereigenes Gewebe an, was zu Entzündungen, Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen führt. Ohne Behandlung kann die Erkrankung zu dauerhaften Gelenkschäden und Deformationen führen. Neben den Gelenken können auch innere Organe betroffen sein. Eine frühzeitige Diagnose und individuell angepasste Therapie sind entscheidend, um den Krankheitsverlauf zu verlangsamen.

Ursachen

Die genauen Ursachen der rheumatoiden Arthritis sind noch nicht vollständig geklärt, aber es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem irrtümlich körpereigene Strukturen angreift. Folgende Faktoren spielen eine Rolle:

  • Genetische Veranlagung: Bestimmte Gene erhöhen das Risiko, an rheumatoider Arthritis zu erkranken.

  • Autoimmunreaktion: Das Immunsystem greift fälschlicherweise die Gelenkinnenhaut an, was zu chronischen Entzündungen führt.

  • Umweltfaktoren: Rauchen, Infektionen und hormonelle Veränderungen können das Risiko erhöhen.

  • Hormonelle Einflüsse: Frauen sind häufiger betroffen, was auf hormonelle Faktoren hindeutet.

  • Lebensstil: Stress, ungesunde Ernährung und mangelnde Bewegung können den Krankheitsverlauf beeinflussen.

Symptome

Die rheumatoide Arthritis beginnt oft schleichend und äußert sich durch entzündliche Beschwerden in den Gelenken. Typische Symptome sind:

  • Gelenkschmerzen und -schwellungen: Besonders an Fingern, Handgelenken und Knien, oft symmetrisch.

  • Morgensteifigkeit: Die Gelenke fühlen sich nach dem Aufstehen steif an, meist länger als 30 Minuten.

  • Erwärmung und Rötung: Entzündete Gelenke können sich warm anfühlen und leicht gerötet sein.

  • Bewegungseinschränkungen: Mit der Zeit nimmt die Beweglichkeit der betroffenen Gelenke ab.

  • Müdigkeit und Erschöpfung: Chronische Entzündungen belasten den Körper und führen zu allgemeiner Erschöpfung.

  • Gewichtsverlust und Fieber: In manchen Fällen treten unspezifische Symptome wie leichtes Fieber und Gewichtsverlust auf.
Orthopädie Wien

Diagnose einer Rheumatoide Arthritis

Die Diagnose der rheumatoiden Arthritis ist komplex und basiert auf verschiedenen Untersuchungen. Da die Symptome anfangs unspezifisch sein können, ist eine frühzeitige Abklärung durch einen Facharzt (Rheumatologen) wichtig. Die Diagnose erfolgt in mehreren Schritten:

  • Anamnese und körperliche Untersuchung: Der Arzt fragt nach Beschwerden wie Gelenkschmerzen, Morgensteifigkeit und familiären Vorerkrankungen. Zudem werden die Gelenke auf Schwellungen, Rötungen und Bewegungseinschränkungen untersucht.

  • Blutuntersuchungen:
    • Rheumafaktor (RF): Ein erhöhter Wert kann auf eine rheumatoide Arthritis hindeuten, ist aber nicht immer eindeutig.

    • Anti-CCP-Antikörper: Spezifischer als der Rheumafaktor, oft schon in frühen Stadien nachweisbar.

    • Entzündungswerte (CRP, BSG): Zeigen das Ausmaß der Entzündung im Körper an.

  • Bildgebende Verfahren:
    • Röntgen: Zeigt Gelenkschäden oder Verengungen des Gelenkspalts in fortgeschrittenen Stadien.

    • Ultraschall und MRT: Erkennen frühe Entzündungen und Gelenkveränderungen detaillierter als ein Röntgenbild.

  • Klassifikationskriterien: Zur Sicherung der Diagnose werden international anerkannte Kriterien (z. B. ACR/EULAR-Kriterien) herangezogen, die Symptome, Blutwerte und Bildgebung kombinieren.

Krankheitsverlauf

Die rheumatoide Arthritis verläuft meist chronisch und in Schüben. Der genaue Verlauf kann individuell unterschiedlich sein, hängt aber stark von einer frühzeitigen Diagnose und Therapie ab. Typischerweise lässt sich die Erkrankung in mehrere Phasen unterteilen:

  • Frühstadium:
    • Unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit, Muskelschmerzen oder leichtes Fieber.
    • Erste Gelenkschwellungen, meist an den Fingern und Handgelenken, oft symmetrisch.
    • Morgensteifigkeit, die länger als 30 Minuten anhält.

  • Fortgeschrittenes Stadium:
    • Entzündung breitet sich auf weitere Gelenke aus, oft auch Knie, Füße, Schultern und Ellbogen betroffen.
    • Bewegungseinschränkungen nehmen zu, alltägliche Tätigkeiten fallen schwerer.
    • Entzündungsbedingte Schäden an Knorpel, Knochen und Bändern, was zu Fehlstellungen der Gelenke führen kann.
    • Bildung von Rheumaknoten unter der Haut möglich.

  • Spätstadium (unbehandelt oder schwerer Verlauf):
    • Zunehmende Gelenkzerstörung und Verformungen, oft mit starken Schmerzen verbunden.
    • Einschränkungen der Mobilität, möglicherweise bis zur Behinderung.
    • Systemische Beteiligung: Organe wie Lunge, Herz oder Augen können betroffen sein.

Rheumatoide Arthritis: Therapieformen / Behandlung

Die Behandlung der rheumatoiden Arthritis zielt darauf ab, Entzündungen zu reduzieren, Schmerzen zu lindern und Gelenkschäden zu verhindern. Es gibt verschiedene Therapieansätze, die individuell auf den Patienten abgestimmt werden. Eine Kombination aus Medikamenten, Physiotherapie und Lebensstilmaßnahmen kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. In schweren Fällen kann auch ein operativer Eingriff notwendig sein. Hier sind die wichtigsten Behandlungsmöglichkeiten:

Medikamentöse Therapie

Die medikamentöse Therapie ist der wichtigste Baustein in der Behandlung der rheumatoiden Arthritis. Sie zielt darauf ab, Entzündungen zu hemmen, Schmerzen zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Je nach Krankheitsstadium und individueller Situation kommen verschiedene Medikamentengruppen zum Einsatz:

1. Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)

  • Beispiele: Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen
  • Wirkung: Lindern Schmerzen und reduzieren Entzündungen, beeinflussen aber nicht den Krankheitsverlauf.
  • Einsatz: Kurzfristig zur schnellen Schmerzlinderung, oft in Kombination mit anderen Medikamenten.
  • Nebenwirkungen: Magen-Darm-Beschwerden, erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

 

2. Kortikosteroide (Glukokortikoide)

  • Beispiele: Prednisolon, Methylprednisolon
  • Wirkung: Starke Entzündungshemmung und schnelle Linderung von Beschwerden.
  • Einsatz: Kurzfristig bei akuten Schüben oder als Überbrückung bis die Basistherapie wirkt.
  • Nebenwirkungen: Gewichtszunahme, Osteoporose, Bluthochdruck bei langfristiger Anwendung.

 

3. Basistherapeutika (DMARDs – Disease-Modifying Antirheumatic Drugs)

  • Beispiele: Methotrexat (MTX), Leflunomid, Sulfasalazin
  • Wirkung: Greifen direkt in den Krankheitsprozess ein und verlangsamen das Fortschreiten.
  • Einsatz: Langfristige Therapie zur Kontrolle der Erkrankung, Wirkung tritt meist nach mehreren Wochen ein.
  • Nebenwirkungen: Leber- und Nierenbelastung, regelmäßige Blutkontrollen erforderlich.

 

4. Biologika (Biologicals)

  • Beispiele: Adalimumab, Etanercept, Infliximab (TNF-Hemmer), Rituximab, Tocilizumab
  • Wirkung: Gezielte Hemmung von Entzündungsprozessen auf molekularer Ebene.
  • Einsatz: Bei mittelschwerer bis schwerer rheumatoider Arthritis, wenn DMARDs nicht ausreichen.
  • Nebenwirkungen: Erhöhtes Infektionsrisiko, selten allergische Reaktionen.

 

5. JAK-Inhibitoren (Januskinase-Hemmer)

  • Beispiele: Tofacitinib, Baricitinib, Upadacitinib
  • Wirkung: Blockieren Signalwege der Entzündungsreaktion im Körper.
  • Einsatz: Alternative zu Biologika, wenn andere Therapien nicht anschlagen.
  • Nebenwirkungen: Erhöhtes Risiko für Infektionen, Thrombosen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

 

6. Schmerzmittel (Analgetika)

  • Beispiele: Paracetamol, Tramadol
  • Wirkung: Reine Schmerzreduktion, haben keinen Einfluss auf die Entzündung.
  • Einsatz: Ergänzend zur Basistherapie, wenn zusätzliche Schmerzlinderung erforderlich ist.
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Physikalische Therapie

Die physikalische Therapie ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung der rheumatoiden Arthritis. Sie hilft, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten und Entzündungen zu reduzieren. Verschiedene Methoden können je nach Krankheitsstadium und individuellen Bedürfnissen eingesetzt werden:

1. Physiotherapie

  • Wirkung: Fördert die Beweglichkeit, stärkt die Muskulatur und verbessert die Gelenkfunktion.
  • Methoden:
    Gelenkschonende Bewegungsübungen
    Kräftigungs- und Dehnübungen
    Koordinations- und Gleichgewichtstraining
  • Einsatz: Regelmäßige Physiotherapie kann helfen, Gelenksteifigkeit und Schmerzen zu reduzieren.

 

2. Ergotherapie

  • Wirkung: Unterstützt die Bewältigung des Alltags durch gezielte Übungen und Hilfsmittelberatung.
  • Methoden:
    • Gelenkschonende Bewegungsstrategien für den Alltag
    • Anpassung von Alltagsgegenständen (z. B. spezielle Griffhilfen)
    • Hand- und Fingerübungen zur Verbesserung der Feinmotorik

 

3. Wärme- und Kältetherapie

  • Wärmetherapie (z. B. Fangopackungen, Wärmekissen, warme Bäder)
    • Wirkung: Fördert die Durchblutung, entspannt die Muskulatur und lindert Schmerzen.
    • Einsatz: Besonders geeignet bei chronischen Schmerzen und Muskelverspannungen.
  • Kältetherapie (z. B. Eispackungen, Kältekammer, kalte Wickel)
    • Wirkung: Reduziert Entzündungen, lindert akute Schmerzen und Schwellungen.
    • Einsatz: Besonders hilfreich bei akuten Entzündungsschüben.

 

4. Elektrotherapie (z. B. TENS, Ultraschall)

  • Wirkung: Schmerzreduktion durch elektrische Impulse oder Schallwellen, Verbesserung der Durchblutung.
  • Einsatz: Ergänzende Therapie zur Linderung von Gelenk- und Muskelschmerzen.

 

5. Hydrotherapie (z. B. Bewegungsbäder, Wassergymnastik)

  • Wirkung: Gelenkschonende Bewegung im Wasser hilft, die Muskulatur zu stärken und Schmerzen zu reduzieren.
  • Einsatz: Besonders empfehlenswert bei Bewegungseinschränkungen und Gelenkbeschwerden.

 

6. Manuelle Therapie

  • Wirkung: Durch gezielte Mobilisationstechniken werden Gelenke und Muskeln sanft bewegt, um die Beweglichkeit zu verbessern.
  • Einsatz: Kann helfen, Verspannungen zu lösen und Schmerzen zu lindern.

Operative Therapie

Wenn medikamentöse und physikalische Therapien nicht ausreichen, um Schmerzen zu lindern und Gelenkschäden zu verhindern, kann eine operative Therapie erforderlich sein. Ziel ist es, die Gelenkfunktion zu erhalten oder wiederherzustellen, Schmerzen zu reduzieren und die Mobilität zu verbessern. Je nach Krankheitsverlauf stehen verschiedene Operationsverfahren zur Verfügung:

1. Synovektomie (Entfernung der Gelenkinnenhaut)

  • Wirkung: Reduziert Entzündungen durch Entfernung der entzündeten Gelenkinnenhaut (Synovia).
  • Einsatz: Wird in frühen Stadien durchgeführt, um die Gelenkzerstörung zu verlangsamen.
    Methoden:
    Arthroskopisch (minimalinvasiv): Schonende Methode mit kleinen Schnitten.
    Offene Operation: Bei stark betroffenen Gelenken erforderlich.

 

2. Sehnen- und Bandrekonstruktionen

  • Wirkung: Wiederherstellung von Sehnen und Bändern, um Gelenkfunktion und Stabilität zu verbessern.
  • Einsatz: Wenn Sehnen durch die chronische Entzündung geschädigt oder gerissen sind, häufig an Händen und Füßen.

 

3. Gelenkersatz (Endoprothese)

  • Wirkung: Ersetzt stark geschädigte Gelenke durch künstliche Implantate, um Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit wiederherzustellen.
  • Einsatz: Bei fortgeschrittener Arthritis, wenn das Gelenk stark zerstört ist.
  • Typen:
    • Kniegelenksprothese
    • Hüftgelenksprothese
    • Schultergelenksprothese
    • Finger- und Handgelenksprothesen

 

4. Arthrodese (Gelenkversteifung)

  • Wirkung: Versteifung eines stark zerstörten Gelenks, um Schmerzen zu beseitigen.
  • Einsatz: Meist an Hand- oder Fußgelenken, wenn ein Gelenkersatz nicht möglich ist.

 

5. Korrekturoperationen

  • Wirkung: Begradigung von Fehlstellungen, um die Funktion und Belastbarkeit der Gelenke zu verbessern.
  • Einsatz: Vor allem bei Fingern und Zehen, wenn Gelenkverformungen vorliegen.

 

Wann ist eine Operation notwendig?
Wenn Schmerzen trotz intensiver konservativer Therapie bestehen.
Wenn starke Gelenkzerstörungen oder Fehlstellungen die Lebensqualität einschränken.
Wenn Sehnen oder Bänder reißen und die Gelenkfunktion beeinträchtigen.

Komplementäre und Alternative Therapien

Neben der medikamentösen und physikalischen Therapie gibt es auch alternative Behandlungsmethoden, die begleitend eingesetzt werden können. Diese können helfen, Schmerzen zu lindern, Entzündungen zu reduzieren und die Beweglichkeit zu verbessern. Eine dieser Methoden ist die Stoßwellentherapie.

Stoßwellentherapie bei rheumatoider Arthritis
Die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) ist eine nicht-invasive Methode, die mechanische Druckwellen nutzt, um Heilungsprozesse im Gewebe zu stimulieren. Sie wird häufig bei Erkrankungen des Bewegungsapparates eingesetzt und kann auch bei rheumatoider Arthritis unterstützend wirken.

Wie funktioniert die Stoßwellentherapie?

  • Hochenergetische Schallwellen werden gezielt auf die betroffenen Gelenke oder Sehnen gerichtet.
  • Diese Wellen regen die Durchblutung an, aktivieren Stoffwechselprozesse und fördern die Regeneration von geschädigtem Gewebe.
  • Entzündungshemmende Effekte können die Schmerzen verringern und die Beweglichkeit verbessern.

Einsatzbereiche der Stoßwellentherapie bei rheumatoider Arthritis

  • Schmerzlinderung: Reduziert akute und chronische Schmerzen in Gelenken und Sehnen.
  • Förderung der Regeneration: Unterstützt Heilungsprozesse im entzündeten Gewebe.
  • Verbesserung der Beweglichkeit: Kann helfen, Versteifungen und Bewegungseinschränkungen zu verringern.
  • Behandlung von Sehnenentzündungen: Besonders effektiv bei begleitenden Tendinitis (Sehnenentzündung) oder Fersensporn.
Orthopädie Wien
Dr. Daniel Dugandzic

Stoßwellentherapie bei ANDRUKONIS

Sollten Sie von den Vorteilen einer professionellen Stoßwellentherapie profitieren wollen, steht Ihnen das orthopädische Gesundheitszentrum ANDRUKONIS in Wien gerne zur Verfügung!

Rehabilitation

Die Rehabilitation spielt eine zentrale Rolle im Behandlungsverlauf der rheumatoiden Arthritis. Sie hilft, die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten, Schmerzen zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern. Ziel der Reha ist es, Betroffene darin zu unterstützen, ihre Selbstständigkeit im Alltag möglichst lange zu bewahren und Folgeschäden zu vermeiden.

Wann ist eine Rehabilitation notwendig?

  • Nach einem akuten Krankheitsschub oder operativen Eingriffen
  • Bei fortschreitenden Bewegungseinschränkungen und chronischen Schmerzen
  • Zur Verbesserung der Gelenkfunktion und Muskelkraft
  • Bei Problemen im Alltag durch Gelenkveränderungen

Wichtige Bestandteile der Rehabilitation

1. Physiotherapie und Ergotherapie

  • Gezielte Bewegungsübungen zur Verbesserung der Gelenkfunktion und Muskelerhalt
  • Kraft- und Koordinationstraining zur Stabilisierung der Gelenke
  • Ergotherapie: Training für den Alltag, Anpassung von Hilfsmitteln zur Gelenkschonung

 

2. Physikalische Therapie

  • Wärme- und Kältetherapie: Zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen
  • Hydrotherapie (Wassergymnastik): Gelenkschonendes Training zur Verbesserung der Beweglichkeit
  • Elektrotherapie (TENS, Ultraschall): Unterstützt die Schmerztherapie

 

3. Medizinische Trainingstherapie (MTT)

  • Individuell angepasste Kraft- und Ausdauerübungen
  • Verbesserung der Haltung und Muskelbalance
  • Schonende Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren

 

4. Psychologische Unterstützung und Schmerzbewältigung

  • Stressmanagement und Entspannungstechniken (z. B. progressive Muskelentspannung)
  • Schulung zur besseren Krankheitsbewältigung und Akzeptanz

 

5. Ernährungstherapie

  • Beratung zu einer entzündungshemmenden Ernährung (z. B. Omega-3-Fettsäuren, mediterrane Kost)
  • Anpassung der Essgewohnheiten zur Unterstützung der Therapie

 

6. Sozialberatung und Hilfsmittelversorgung

  • Unterstützung bei der Beantragung von Reha-Maßnahmen und Hilfsmitteln
  • Beratung zu beruflicher Wiedereingliederung und Anpassung des Arbeitsplatzes

Ambulante vs. stationäre Rehabilitation

  • Ambulante Reha: Patienten wohnen zu Hause und nehmen regelmäßig an Therapieeinheiten teil.

  • Stationäre Reha: Intensive Betreuung über mehrere Wochen in einer spezialisierten Einrichtung.

Leben und Alltag mit einer Rheumatoide Arthritis

Das Leben mit rheumatoider Arthritis stellt Betroffene vor tägliche Herausforderungen. Schmerzen, Steifheit und Bewegungseinschränkungen können den Alltag erschweren, doch mit der richtigen Therapie und Anpassungen ist ein aktives Leben möglich.

  • Morgenroutine: Viele Betroffene erleben Morgensteifigkeit – sanfte Bewegungsübungen und warme Bäder können helfen.

  • Arbeit und Haushalt: Gelenkschonende Hilfsmittel und Pausen erleichtern die täglichen Aufgaben.

  • Bewegung: Gelenkschonender Sport wie Schwimmen oder Yoga hilft, die Mobilität zu erhalten.

  • Ernährung: Eine entzündungshemmende Ernährung kann Beschwerden lindern.

  • Psychische Belastung: Stressmanagement und Selbsthilfegruppen unterstützen im Umgang mit der Erkrankung.

Fazit

Rheumatoide Arthritis ist eine chronische Erkrankung, die den Alltag stark beeinflussen kann, aber mit der richtigen Therapie gut kontrollierbar ist. Eine frühzeitige Diagnose und individuell abgestimmte Behandlung sind entscheidend, um Entzündungen zu reduzieren, Schmerzen zu lindern und Gelenkschäden zu verhindern.

Neben der medikamentösen Therapie spielen physikalische Maßnahmen, Rehabilitation und ein angepasster Lebensstil eine wichtige Rolle. Bewegung, Ernährung und Stressmanagement können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.

Mit einer ganzheitlichen Behandlung und der richtigen Unterstützung ist es möglich, trotz rheumatoider Arthritis ein aktives und erfülltes Leben zu führen.

Häufig gestellte Fragen

Rheumatoide Arthritis beginnt meist mit Schmerzen, Schwellungen und Morgensteifigkeit in den Gelenken, insbesondere an Fingern, Handgelenken und Knien. Die Symptome treten oft symmetrisch auf und können schubweise verlaufen.

„Rheuma“ ist ein Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen des Bewegungsapparates, die mit Schmerzen und Entzündungen einhergehen. Rheumatoide Arthritis ist eine spezielle Form des entzündlichen Rheumas, die eine Autoimmunerkrankung darstellt und vor allem die Gelenke betrifft.

Nein, rheumatoide Arthritis ist derzeit nicht heilbar. Mit einer frühzeitigen und konsequenten Therapie lässt sich der Krankheitsverlauf jedoch verlangsamen und die Lebensqualität erhalten.

Die genaue Ursache ist nicht vollständig geklärt, aber genetische Veranlagung, eine Fehlregulation des Immunsystems und Umweltfaktoren wie Rauchen oder Infektionen können die Krankheit auslösen.

Die Lebenserwartung kann bei unbehandelter rheumatoider Arthritis leicht verkürzt sein, da chronische Entzündungen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Mit moderner Therapie und gesunder Lebensweise ist jedoch eine normale Lebenserwartung möglich.

Über den Autor

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Peter Andrukonis
Peter arbeitet sehr präzise und analytisch und ist stets offen dafür, neue Methoden oder Alternativen bei der Behandlung seiner Patienten zu erproben. Er vertritt die Auffassung, dass jeder Mensch individuell ist und dementsprechend maßgeschneiderte Therapiemaßnahmen benötigt. Durch das Verständnis für den eigenen Körper, Bewegungsabläufe, Bewegungsmuster und physiologische Prozesse, die im Körper stattfinden, bemüht sich Peter, seinen Patienten ein Bewusstsein und Verständnis für ihren eigenen Körper zu vermitteln, damit sie nicht nur therapiert werden, sondern aktiv an ihrer Therapie mitwirken können.

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