Arthrose

Arthrose ist eine Form von Gelenkerkrankung, die durch den Verschleiß des Knorpels innerhalb eines Gelenks gekennzeichnet ist. Dieser Knorpel dient normalerweise als Puffer zwischen den Knochen und ermöglicht eine reibungslose Bewegung des Gelenks. Wenn der Knorpel abgenutzt oder beschädigt wird, reiben die Knochen direkt aufeinander, was zu Schmerzen, Steifheit und einer eingeschränkten Bewegungsfähigkeit führen kann.

Arthrose kann jedes Gelenk betreffen, ist jedoch am häufigsten in den Knien, Hüften, der Wirbelsäule und den Händen zu finden. Zu den Risikofaktoren gehören Alter, Übergewicht, Verletzungen und bestimmte genetische Faktoren. Arthrose entwickelt sich oft allmählich über Jahre und kann zu chronischen Schmerzen und Behinderungen führen.

Inhaltsverzeichnis

Ursachen der Arthrose

Arthrose, auch Osteoarthritis genannt, ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden kann. Eine ausführliche Betrachtung der Ursachen und Risikofaktoren bietet ein umfassenderes Verständnis dieser Erkrankung:

Alterungsprozess

Das Altern ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für Arthrose. Mit dem Alter verringert sich die Fähigkeit des Knorpels, sich selbst zu reparieren. Der Wassergehalt des Knorpels kann sich verändern, und Proteine im Knorpel können abgebaut werden, was zu einer allmählichen Verschlechterung führt.

Schwache Muskulatur

Schwache Muskeln rund um die Gelenke können zu einer erhöhten Belastung des Knorpels führen, da sie die Gelenke nicht ausreichend unterstützen.

Genetische Faktoren

Es gibt eine genetische Komponente bei Arthrose. Wenn Familienmitglieder an Arthrose leiden, erhöht sich das Risiko, selbst zu erkranken. Bestimmte genetische Mutationen können die Qualität des Knorpels beeinflussen.

Stoffwechselbedingte Faktoren

Einige Stoffwechselerkrankungen können die Zusammensetzung des Knorpels beeinflussen und somit das Risiko für Arthrose erhöhen. Beispielsweise können Erkrankungen, die den Eisen- oder Kupferstoffwechsel betreffen, zu einer abnormalen Knorpelbildung und -degeneration führen.

Übergewicht und Fettleibigkeit

Übergewicht belastet die Gewicht tragenden Gelenke wie Knie und Hüften zusätzlich. Fettleibigkeit kann auch Entzündungsprozesse im Körper fördern, die sich negativ auf die Gelenke auswirken können.

Entzündliche Prozesse

Chronische Entzündungen können zur Degeneration des Knorpels beitragen. Entzündungszellen und -moleküle können in den Gelenkraum freigesetzt werden und den Knorpelabbau beschleunigen.

Vorherige Gelenkverletzungen

Verletzungen, die Gelenke betreffen, wie Meniskusrisse oder Bänderrisse, können das Risiko einer Arthrose erhöhen, auch wenn sie schon lange zurückliegen.

Mechanische Belastung

Übermäßige oder ungleichmäßige Belastung der Gelenke, sei es durch Sport oder durch alltägliche Aktivitäten, kann zu einem schnelleren Verschleiß des Knorpels führen.

Berufliche Belastung

Berufe, die repetitive Bewegungen oder schweres Heben beinhalten, können das Risiko einer Arthrose in den entsprechenden Gelenken erhöhen.

Geschlecht

Frauen sind häufiger von Arthrose betroffen als Männer, besonders nach den Wechseljahren, was möglicherweise auf hormonelle Unterschiede zurückzuführen ist.

Andere Krankheiten

Bestimmte Erkrankungen wie Rheuma, Diabetes und Gicht können das Risiko einer Arthrose erhöhen.

Fehlstellungen

Fehlstellungen der Gelenke, wie X- oder O-Beine, können zu ungleichmäßiger Belastung und erhöhtem Verschleiß des Knorpels führen.

Arthrose: Symptome und deren Auswirkungen

Arthrose kann zu einer Reihe von Symptomen führen, die sich je nach betroffenem Gelenk, dem Ausmaß der Erkrankung und individuellen Unterschieden unterscheiden können. Eine detaillierte Betrachtung der Symptome bietet ein tieferes Verständnis der Auswirkungen dieser Erkrankung:

Gelenkschmerzen

Bei Arthrose sind Gelenkschmerzen das primäre und oft zuerst bemerkte Symptom. Diese Schmerzen entstehen, weil der schützende Knorpel, der normalerweise als Puffer zwischen den Knochen dient, abgenutzt ist. Ohne diesen Knorpel reiben die Knochen direkt aneinander, was zu Schmerzen führt. Diese Schmerzen können während oder nach Bewegungen auftreten und variieren in ihrer Intensität. Sie können als dumpfer, anhaltender Schmerz beschrieben werden, der sich bei Bewegung verschlimmert, oder als scharfer, stechender Schmerz, der plötzlich auftritt. Besonders betroffen sind häufig die Knie, Hüften, die kleinen Gelenke der Hände und die Wirbelsäule.

Steifheit

Ein weiteres markantes Symptom der Arthrose ist die Steifigkeit in den betroffenen Gelenken. Diese tritt insbesondere nach Ruhephasen auf, wie beispielsweise nach dem Aufwachen am Morgen oder nach längerem Sitzen. Die Steifigkeit kann sich innerhalb von einigen Minuten bis zu einer Stunde nach Beginn der Bewegung lösen. Diese Steifigkeit kann das Ausführen alltäglicher Tätigkeiten wie Anziehen, Bücken oder Gehen erschweren und ist oft ein Hinweis darauf, dass das Gelenk nicht mehr so flexibel ist wie zuvor.

Eingeschränkte Beweglichkeit

Mit der fortschreitenden Abnutzung des Knorpels und der daraus resultierenden Schädigung des Gelenks werden die Bewegungen zunehmend eingeschränkt. Die Betroffenen bemerken eine abnehmende Flexibilität der Gelenke, was das Beugen oder Strecken erschwert und alltägliche Handlungen wie Treppensteigen oder Gehen beeinträchtigt.

Schwellungen und Entzündungen

Durch die Entzündungsreaktionen im Gelenk, die durch die ständige Reibung der Knochen und den Knorpelabbau verursacht werden, kann es zu Schwellungen kommen. Diese Schwellungen sind oft begleitet von einem Gefühl der Wärme und einer Berührungsempfindlichkeit im betroffenen Bereich. Die Schwellungen können die Beweglichkeit weiter einschränken und zu einer sichtbaren Veränderung der Gelenkform führen.

Verminderte Gelenkflexibilität

Die eingeschränkte Beweglichkeit ist ein direktes Ergebnis der fortschreitenden Arthrose. Mit der Zeit wird es für Betroffene immer schwieriger, das Gelenk normal zu bewegen. Dies beeinträchtigt alltägliche Aktivitäten, die zuvor problemlos möglich waren, wie das Bücken, Greifen oder Heben von Gegenständen.

Veränderungen der Gelenkform

Im Laufe der Zeit können sich die Form und die Kontur der von Arthrose betroffenen Gelenke verändern. Diese Veränderungen sind oft auf die Bildung von Knochenwucherungen, den sogenannten Osteophyten, und den Verlust von Knorpelmasse zurückzuführen. Diese Veränderungen können die Gelenkkontur sichtbar verändern und zu einer weiteren Einschränkung der Beweglichkeit führen.

Muskelschwäche

Häufig begleitet von der Verschlechterung der Gelenkzustände, kann es zu einer Schwächung der umliegenden Muskulatur kommen. Diese Muskelschwäche ist teilweise auf die verminderte Nutzung und Belastung des betroffenen Gelenks zurückzuführen. Eine abnehmende Muskelkraft kann die Stabilität des Gelenks weiter beeinträchtigen und zu einer erhöhten Anfälligkeit für Verletzungen führen.

Knacken oder Knirschen im Gelenk (Krepitation)

Ein charakteristisches Symptom bei Arthrose ist das spürbare Knacken oder Knirschen, das beim Bewegen des Gelenks entsteht. Dieses Phänomen, bekannt als Krepitation, wird durch die raue, abgenutzte Oberfläche des Knorpels verursacht, wenn dieser über die Knochen reibt. Diese Geräusche sind oft nicht direkt mit Schmerzen verbunden, aber ein klares Anzeichen für den Grad des Knorpelabbaus im Gelenk.

Behandlungsstrategien bei Arthrose

Die physiotherapeutische Behandlung von Arthrose zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern, die Muskelkraft zu stärken und die allgemeine Funktion und Lebensqualität zu erhöhen. Eine ausführliche Darstellung der physiotherapeutischen Maßnahmen bei Arthrose umfasst:

Individuelle Beurteilung:
Zuerst erfolgt eine umfassende Bewertung des Patienten, um den Schweregrad der Arthrose, die betroffenen Gelenke und die spezifischen Bedürfnisse zu ermitteln.


Bewegungstherapie und Übungen:

  • Gelenkschonende Übungen:
    Übungen zur Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit und zur Linderung von Steifheit.
  • Krafttraining:
    Gezielte Übungen zur Stärkung der Muskeln, die das betroffene Gelenk unterstützen, um die Belastung auf das Gelenk zu verringern.
  • Ausdauertraining:
    Leichte Ausdauerübungen wie Schwimmen, Radfahren oder Gehen können helfen, die allgemeine Fitness zu verbessern, ohne die Gelenke zu sehr zu belasten.
  • Balance- und Koordinationsübungen:
    Diese Übungen können helfen, Stürze zu verhindern und die allgemeine Mobilität zu verbessern.

Manuelle Therapie:

  • Gelenkmobilisation: Diese Technik beinhaltet sanfte Bewegungen der Gelenke, um die Beweglichkeit zu verbessern und Steifigkeit zu verringern.
  • Weichteiltechniken: Techniken wie Massage und Triggerpunkttherapie können helfen, Muskelverspannungen zu lösen und die Durchblutung zu verbessern.
  • Manipulation: In einigen Fällen kann eine vorsichtige Manipulation verwendet werden, um eine größere Bewegungsfreiheit in den Gelenken zu erreichen. Diese Technik wird jedoch mit Vorsicht angewendet, insbesondere bei älteren Menschen oder bei stark geschädigten Gelenken.

​Heiß- und Kältetherapie:

  • Wärmeanwendungen:
    Wärmepackungen oder warme Bäder können helfen, Muskelverspannungen zu lösen und Schmerzen zu lindern.
  • Kältetherapie:
    Eispackungen können bei akuten Schmerzen und Entzündungen hilfreich sein.

Elektrotherapie:

  • Schmerzlinderung: TENS ist eine gängige Methode zur Schmerzlinderung bei Arthrose. Sie wirkt, indem sie die Nervenfasern stimuliert, die für die Übertragung von Schmerzsignalen an das Gehirn verantwortlich sind. Dies kann dazu beitragen, das Gefühl von Schmerz zu reduzieren oder zu blockieren.
  • Verbesserung der Muskelaktivität: EMS kann verwendet werden, um die Muskeln um das betroffene Gelenk herum zu stärken und zu stimulieren. Dies ist besonders nützlich, um die Stabilität des Gelenks zu erhöhen und die Belastung des Gelenks zu verringern.
  • Reduzierung von Entzündungen: Obwohl Elektrotherapie primär zur Schmerzlinderung verwendet wird, kann sie indirekt dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren, indem sie die lokale Durchblutung verbessert und zur Entspannung der Muskulatur beiträgt.

Ergonomieberatung und Hilfsmittel:
Beratung zur Anpassung des häuslichen und beruflichen Umfelds, um Gelenkbelastungen zu minimieren. Die Verwendung von Hilfsmitteln wie Gehstöcken oder Kniebandagen kann ebenfalls empfohlen werden.

Schulung und Beratung:
Informationen über die Erkrankung und Beratung zu Selbstmanagement-Strategien, einschließlich Gewichtsmanagement und Lebensstilveränderungen.

Förderung der Aktivität im Alltag:
Ermutigung zu regelmäßiger, moderater Bewegung, um die Gelenkfunktion zu erhalten und die allgemeine Gesundheit zu fördern.


Die Kombination dieser verschiedenen Therapieansätze wird individuell auf den Patienten abgestimmt, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Regelmäßige Nachuntersuchungen und Anpassungen des Behandlungsplans sind wichtig, um auf Veränderungen im Zustand des Patienten zu reagieren.

Orthopädische Behandlungsmethoden bei Arthrose

Die ärztliche bzw. orthopädische Behandlung von Arthrose konzentriert sich darauf, Schmerzen zu lindern, die Gelenkfunktion zu verbessern und den weiteren Fortschritt der Erkrankung zu verlangsamen. Ein ganzheitlicher Ansatz umfasst verschiedene Behandlungsmethoden:

Medikamentöse Therapie:

  • Schmerzmittel:
    Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Naproxen zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung.

  • Paracetamol:
    Kann bei leichten bis mittleren Schmerzen eingesetzt werden.

  • Topische Schmerzmittel:
    Cremes oder Gele, die direkt auf das betroffene Gelenk aufgetragen werden.

  • Kortikosteroid-Injektionen:
    Injektionen in das Gelenk, um Entzündungen und Schmerzen zu reduzieren.

 

Physikalische Therapie:

  • Physiotherapie:
    Individuell angepasste Übungsprogramme zur Stärkung der Muskeln und Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit.

  • Ergotherapie:
    Hilft bei der Anpassung von Aktivitäten des täglichen Lebens, um die Belastung der betroffenen Gelenke zu minimieren.

 

Gewichtsmanagement:

  • Gewichtsreduktion:
    Bei Übergewicht kann eine Gewichtsabnahme die Belastung der Gewicht tragenden Gelenke verringern und die Symptome lindern.

 

Orthopädische Hilfsmittel:

  • Schienen und Bandagen:
    Können zur Stabilisierung und Entlastung der Gelenke eingesetzt werden.

  • Einlagen:
    Speziell angefertigte Einlagen für Schuhe können bei Fuß- und Kniearthrose hilfreich sein.

 

Injektionsbehandlungen:

  • Hyaluronsäure-Injektionen:
    Können zur Verbesserung der Gelenkschmierung und zur Schmerzlinderung verwendet werden.

 

Chirurgische Behandlungsoptionen:

  • Arthroskopie:
    Bei einigen Patienten kann eine minimal-invasive Operation zur Entfernung von Gelenkfragmenten oder zur Glättung von Knorpelflächen hilfreich sein.

  • Osteotomie:
    Knochen werden umstrukturiert, um die Belastung von beschädigten Gelenkflächen zu verlagern.

  • Gelenkersatz:
    Bei schwerer Arthrose kann ein vollständiger Ersatz des Gelenks, z.B. ein künstliches Knie- oder Hüftgelenk, notwendig sein.

 

Lebensstiländerungen und Selbstmanagement:

  • Bewegung:
    Regelmäßige, moderate Bewegung zur Verbesserung der Gelenkfunktion und zur Reduzierung von Schmerzen.

  • Ernährungsumstellung:
    Eine gesunde, ausgewogene Ernährung kann zur allgemeinen Gesundheit beitragen und Entzündungen im Körper verringern.

Die häufigsten von Arthrose betroffenen Gelenke

Arthrose kann grundsätzlich jedes Gelenk im Körper betreffen, aber einige Gelenke sind häufiger betroffen als andere. Zu den am häufigsten von Arthrose betroffenen Gelenken gehören:

Kniegelenke (Gonarthrose):
Das Knie ist eines der am häufigsten von Arthrose betroffenen Gelenke. Dies ist teilweise darauf zurückzuführen, dass das Kniegelenk erheblichen Belastungen ausgesetzt ist, insbesondere bei Menschen, die übergewichtig sind oder eine Geschichte von Knieverletzungen haben. Symptome sind Schmerz, Steifigkeit und eine eingeschränkte Beweglichkeit.

Hüftgelenke (Coxarthrose):
Arthrose in den Hüftgelenken ist ebenfalls weit verbreitet. Sie kann zu Schmerzen in der Leiste, im Oberschenkel oder in der Hüfte selbst führen. Coxarthrose kann das Gehen erschweren und zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität führen.

Handgelenke und Finger (Handarthrose)
Arthrose in den kleinen Gelenken der Hände und Finger ist besonders bei älteren Menschen häufig. Sie führt zu Schmerzen, Steifigkeit und Schwellungen in den betroffenen Gelenken, was die Handfunktion und -beweglichkeit beeinträchtigen kann.

Daumensattelgelenk (Rhizarthrose):
Dieses Gelenk, das den Daumen mit dem Handgelenk verbindet, ist besonders anfällig für Arthrose, was zu Schmerzen und Schwierigkeiten beim Greifen und Halten von Gegenständen führen kann.

Wirbelsäule (Spondylarthrose)
Arthrose der Wirbelsäule betrifft oft die Hals- und Lendenwirbelsäule. Sie kann zu Schmerzen und Steifigkeit im Nacken oder Rücken führen, was die Beweglichkeit und tägliche Aktivitäten beeinträchtigen kann.

Großzehengrundgelenk (Hallux rigidus):
Dies ist eine Form der Arthrose, die den Bereich um den großen Zeh betrifft. Sie kann zu Schmerzen und Steifigkeit im Großzeh führen, was das Gehen und das Tragen von Schuhen erschweren kann.

Schultergelenk:
Obwohl weniger häufig, kann Arthrose auch in den Schultergelenken auftreten, was die Arm- und Schulterbewegungen einschränkt.

Physiotherapie-Hausbesuche bei Arthrose

Eingeschränkte Mobilität
Bei fortgeschrittener Arthrose kann die Mobilität so stark eingeschränkt sein, dass es für Betroffene schwierig oder unmöglich wird, eine Physiotherapiepraxis aufzusuchen. In solchen Fällen ermöglichen Physiotherapie Hausbesuche den Zugang zur notwendigen Behandlung, ohne die Herausforderung, das Haus verlassen zu müssen.

Starke Schmerzen
Starke Gelenkschmerzen, die durch Arthrose verursacht werden, können es für Patienten unangenehm oder schmerzhaft machen, längere Strecken zu reisen oder für längere Zeit zu sitzen. Hausbesuche minimieren die körperliche Belastung, die mit dem Transport zur Therapieeinrichtung verbunden ist.

Nach einer Operation
Patienten, die sich einer gelenkersetzenden Operation unterzogen haben, benötigen in der Regel unmittelbar nach dem Eingriff Physiotherapie. Da diese Patienten oft in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind, ist eine Behandlung zu Hause in dieser frühen Phase der Genesung sehr hilfreich.

Individuelle Therapieanpassung
Ein Hausbesuch ermöglicht es dem Physiotherapeuten, die Umgebung des Patienten direkt zu beurteilen und die Behandlung entsprechend anzupassen. Dies kann beispielsweise das Anpassen der Übungen an die häusliche Umgebung oder das Erarbeiten von Strategien für das tägliche Leben mit Arthrose umfassen.

Psychischer Komfort
Viele Patienten fühlen sich in ihrer eigenen Umgebung wohler und entspannter, was zu einer effektiveren Therapie beitragen kann. Die vertraute Umgebung kann auch die Angst vor der Behandlung reduzieren.

Förderung der Eigenständigkeit
Der Physiotherapeut kann dem Patienten zeigen, wie Übungen und Aktivitäten des täglichen Lebens sicher zu Hause durchgeführt werden können. Dies fördert die Selbstständigkeit und das Selbstmanagement der Erkrankung.

Langfristige Behandlungsstrategien
Bei chronischen Erkrankungen wie Arthrose ist es wichtig, langfristige Strategien zu entwickeln. Hausbesuche bieten die Gelegenheit, solche Langzeitpläne zu erstellen und regelmäßig anzupassen.

Häufig gestellte Fragen

Physiotherapie ist ein Gesundheitsbereich, der sich auf die physische Behandlung von Beschwerden konzentriert. Bei Arthrose ist das Hauptziel der Physiotherapie, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu erhalten oder zu verbessern und die allgemeine Funktion zu steigern. Dies wird durch eine Kombination von Techniken erreicht, einschließlich Übungen zur Stärkung und Dehnung, manuelle Therapie (wie Massage und Gelenkmobilisation), Beratung über Schmerzmanagement und gezielte Behandlungspläne. Physiotherapeuten helfen Patienten auch, ihre täglichen Aktivitäten anzupassen, um die Belastung der betroffenen Gelenke zu minimieren und weitere Schäden zu verhindern. Der Einsatz von Hilfsmitteln wie Gehstützen oder Kniebandagen kann ebenfalls empfohlen werden.

Die Übungen, die ein Physiotherapeut für Arthrose-Patienten vorschlägt, zielen darauf ab, die betroffenen Gelenke zu unterstützen und die Symptome zu lindern. Dazu gehören Beweglichkeitsübungen, die die Gelenkfunktion erhalten und verbessern, Kraftübungen, die die Muskeln stärken, die das Gelenk unterstützen, und aerobe Übungen wie Schwimmen oder Radfahren, die die allgemeine Fitness und das Wohlbefinden verbessern. Gleichgewichts- und Koordinationsübungen können auch integriert werden, um das Sturzrisiko zu verringern. Jede Übung wird individuell auf den Patienten zugeschnitten, basierend auf seinem Gesundheitszustand und den spezifischen Gelenken, die betroffen sind.

Die Linderung von Schmerzen ist eines der Hauptziele der Physiotherapie bei Arthrose. Durch eine Kombination von Übungen, manueller Therapie und Schmerzmanagementtechniken können Physiotherapeuten dazu beitragen, die Schmerzen zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern. Die Anwendung von Wärme und Kälte kann ebenfalls hilfreich sein, um Entzündungen zu reduzieren und Schmerzen zu lindern. Darüber hinaus lehren Physiotherapeuten Patienten Selbstmanagement-Techniken, um Schmerzen im Alltag zu bewältigen.​

Die Häufigkeit und Dauer der Physiotherapie hängen von der Schwere der Arthrose und den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab. Einige Patienten benötigen intensive Behandlungen über einen kurzen Zeitraum, während andere von regelmäßigen, aber weniger intensiven Sitzungen profitieren. Ein typischer Behandlungsplan kann zweimal wöchentlich für mehrere Wochen beginnen und dann zu wöchentlichen oder monatlichen Wartungssitzungen übergehen. Die Einhaltung der Übungen und Empfehlungen zu Hause ist entscheidend für den Erfolg der Therapie.​

Physiotherapie kann in einigen Fällen dazu beitragen, die Notwendigkeit einer Operation zu verzögern oder zu vermeiden, insbesondere wenn sie in den frühen Stadien der Arthrose angewendet wird. Durch die Verbesserung der Gelenkfunktion und die Verringerung der Schmerzen kann die Physiotherapie dazu beitragen, die Fortschritte der Arthrose zu verlangsamen. Dies kann besonders wirksam sein, wenn es mit anderen Behandlungsansätzen wie Gewichtsmanagement und Lebensstiländerungen kombiniert wird.

Physiotherapie wird oft in Kombination mit anderen Behandlungsmethoden eingesetzt. Dazu gehören medikamentöse Therapien wie entzündungshemmende Medikamente oder Schmerzmittel, Injektionen in die betroffenen Gelenke, Ergotherapie zur Anpassung der Alltagsaktivitäten und Verhaltensänderungen wie Gewichtsverlust und Nichtrauchen. In schweren Fällen kann eine chirurgische Intervention wie eine Gelenkersatzoperation erforderlich sein. Ein multidisziplinärer Ansatz, der verschiedene Behandlungsmethoden kombiniert, kann die besten Ergebnisse liefern.

Ernährungs- und Lebensstiländerungen spielen eine wichtige Rolle in der ganzheitlichen Behandlung von Arthrose. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und anderen entzündungshemmenden Nährstoffen ist, kann helfen, Entzündungen zu reduzieren und die allgemeine Gelenkgesundheit zu unterstützen. Gewichtsabnahme kann die Belastung der Gelenke verringern und somit die Symptome lindern. Regelmäßige, gelenkschonende Aktivitäten wie Schwimmen oder Radfahren können ebenfalls nützlich sein.​

Der Zeitrahmen, in dem Verbesserungen durch Physiotherapie sichtbar werden, kann variieren. Einige Patienten erleben innerhalb weniger Wochen eine Linderung ihrer Symptome, während es bei anderen länger dauern kann. Der Erfolg der Therapie hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Schwere der Erkrankung, der Einhaltung des Übungsprogramms und der allgemeinen Gesundheit des Patienten. Kontinuierliche Anwendung der gelernten Techniken und Übungen zu Hause ist entscheidend für langfristige Verbesserungen.

Über den Autor

Peter Andrukonis
Peter Andrukonis
Peter arbeitet sehr präzise und analytisch und ist stets offen dafür, neue Methoden oder Alternativen bei der Behandlung seiner Patienten zu erproben. Er vertritt die Auffassung, dass jeder Mensch individuell ist und dementsprechend maßgeschneiderte Therapiemaßnahmen benötigt. Durch das Verständnis für den eigenen Körper, Bewegungsabläufe, Bewegungsmuster und physiologische Prozesse, die im Körper stattfinden, bemüht sich Peter, seinen Patienten ein Bewusstsein und Verständnis für ihren eigenen Körper zu vermitteln, damit sie nicht nur therapiert werden, sondern aktiv an ihrer Therapie mitwirken können.

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